obwohl: Jagen durfte ich nicht ...
Frauchen hat heute mal wieder den Dogscooter ins Auto gepackt;
als ich den gesehen hab, brauchte sie mich gar
nicht erst zu bitten, dass ich auch einsteige, wie
das ja sonst so meine Art ist. Nee ich hab ihn gesehen, konnte
meine Begeisterung einfach nicht verheimlichen und bin
schwupps ins Auto gesprungen und war gleich mächtig
aufgeregt.
Wir sind in die Leucht gefahren. Die Gegend
kennen wir gut von früheren Joggingrunden, sind aber noch
nie bis zum Ende gekommen. Die Leucht (Waldgebiet)
zieht sich zwischen Kamp-Lintfort und Alpen und hat etwa
eine Größe von 160 ha. Im Frühjahr hat Kyrill dort
ordentlich gewütet und den Wald arg gelichtet, wodurch er
für mich allerdings interessanter und freundlicher, weil
heller erscheint. Ausserdem haben wir schon zwischen
den ganzen umgefallenen Bäume Mantrailling und
Futterbeutelsuche gemacht, daher freu ich mich immer,
wenn es ab in die Leucht geht!!!
Ja und weil es auch gar nicht anders sein konnte, schien
heute die Sonne toll wie sonst was, die Erde war
angenehm feucht und die Luft kalt. Genau so wie ich es
liebe. Im Sommer mit dem Dogscooter unterwegs sein,
heisst nämlich immer Staub fressen und mächtig Durst haben.
Heute aber nicht.
Heute war einfach ideal, vom Wetter, von meiner Laune
und überhaupt passte alles, außer, dass Frauchen mich
nicht von der Leine ließ und da sind wir wieder bei meinen
Leiden. Hier sind wieder lauter Grünröcke auf der Jagd
und ich darf nicht ...
Schon auf der Hinfahrt haben wir einen Trecker mit
Anhänger gesehen, wo bestimmt 20 Jäger draufsaßen.
Im Wald hörten wir immer wieder mal Piff/Paff, aber ich
durfte eh nicht durchs Revier streifen. Dabei hätte ich
bestimmt ganz gut helfen können.
Irgendwo haben wir dann auf einer Lichtung auch einen
Unterstand gesehen, da lagen ganz viele Tannenzweige
herum und es roch ein wenig merkwürdig. Mein Frauchen
meinte, dass da die Jäger sicher ihre Opfer gefeiert haben.
Ich durfte aber natürlich wieder nicht schnüffeln gehen,
obwohl mich schon interessiert hätte, was da so alles
gelegen hatte. Jedenfalls roch es noch ne ganze Weile
und ich bin mit der Nase hoch vor dem Dogscooter
getrabt. Ach hätt mich mein Frauchen doch mal ne kurze
Runde drehen lassen ...
Aber ein Stück weiter durfte ich dann wieder Gas geben,
der Weg war frei, es ging bergab und ich spürte gar keinen
Zug. Frauchen sachte nur kurz lauf und ab ging die Post,
mensch das war klasse, zuerst bin ich noch mächtig
galoppiert Doggy Dog aber da wir schon eine Weile unterwegs waren
bin ich dann wieder auf ein schnelles Traben gewechselt
und Frauchen hat mich ganz doll gelobt.
Wenn sie mich doch wenigstens mal kurz zur Belohnung
freimachen würde, aber nix da. Immer diese blöde Leine.
Das Leben mit Frauchen könnte so schön sein, wenn
dieses doofe Ding nicht wäre, ich wäre ja so glücklich.
Tja, so bleibt es dann doch wieder
mit leidenden Grüsse vom Münstimädel Sarah
"Teil 7 / Joggen "
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