Die Leiden der jungen S. aus M.
Teil 30 / 7.10.2008 - Dogility



Hallo Freunde,

muss mal wieder was loswerden:

Was sich die Zweibeiner immer so ausdenken, neene.

Also vor ein paar Monaten hat Frauchen beschlossen, kein Agi mehr mit mir
zu machen, weil ich immer wieder mal mit dem rechten Vorderlauf gehumpelt hab.
Ärztliche Untersuchungen plus Röntgenaufnahmen brachten kein eindeutigen Befund.
Schade eigentlich, wo wir doch mittlerweile im Parcour ein ganz gut
eingespieltes Team geworden sind.

So nun hat unsere Trainerin was Neues in ihr Programm aufgenommen:

Dogility

Was das ist und wozu das gut sein soll?

Also lt. Definition von Simone – gleich besagte Trainerin, die auch
Tierheilpraktikerin ist - ist das was für Senioren, gehandycapte oder
gesundheitlich angeschlagene Fellnasen, für die es wichtig ist, die Muskulatur
ohne große Belastungen zu stärken/aufzubauen oder einfach zu trainieren.
Soll aber auch den Nebeneffekt haben, dass die Aufmerksamkeit des Hundes,
der Gehorsam, das Körpergefühl, die Sicherheit des Hundes gefördert werden.

Simone hat in der Physio mit Hunden die Erfahrung gemacht, dass viele ängstlich sind,
wenn sie irgendwie angefasst werden oder mit ihnen Übungen gemacht werden, die
sie nicht gewohnt sind. Im Kurs soll auch das Vertrauen zum Hundehalter gestärkt werden.

Heute war Einführung. Wow, wir waren geplättet, was Simone da so alles auf die Beine
gestellt hat. Also ich erklär Euch mal ein paar Übungen:

Treppe-Dschungelbrücke-Stegabgang

Hier soll der Vierbeiner zunächst eine Treppe hochlaufen, wobei die Stufen recht schmal,
kurz und nicht sehr hoch sind. Hundi muss ganz langsam laufen und jede Stufe ordentlich
benutzen, oben auf der Plattform dann ein kurzes Steh, dann Sitz und weiter geht es über
die wacklige Dschungelbrücke, wieder ganz langsam und dann der Stegabgang, der auch ganz
langsam und konzentriert abgegangen werden soll. Also Treppe und Steg waren für mich ganz
leicht, aber bei der Dschungelbrücke war ich erst mal ein wenig ängstlich,
weil es ganz schön wackelig war.

Irrgarten

Wie jeder Irrgarten, besteht dieser aus ganz vielen Gängen. Simone hat in der Mitte des
Irrgartens 4 Autoreifen aufeinandergestapelt. Rundherum sind mit Schafsweidestecken und
Bändern Gassen abgesteckt. Man kann also um die Reifen rumlaufen oder sich in den Gassen
nach rechts und links verirren, dabei soll der Zweibeider allerdings voran gehen und Hundi
soll an lockerer Leine folgen. Bei jedem Versuch, nach vorne zu drängeln, soll der Mensch
den Hund mittels „Körpersprache“ daran hindern, also den Weg absperren. Wenn der Hund dann
verstanden hat und brav folgt soll das Komando „hinter mir“ eingeführt werden. Irgendwann
werden dann noch Richtungskommandos eingeführt. Aber so weit sind wir noch nicht.
Ich wollte direkt auf die Autoreifen springen, wurde dafür aber gar nicht belohnt.
Viele andere Hunde wollten über die Bänder springen, aber zum Schluss haben eigentlich
alle Wauzis verstanden, was sie da machen sollen. War schön zu beobachten,
wie die Hunde reagieren und begreifen.


Bollerwagen

Ihr kennt doch bestimmt alle diese Holzbollerwagen mit denen die Männer zu Vatertag unterwegs sind?
Ja dieses Gerät kam heute auch zum Einsatz, aber ohne Kasten Bier. Simone hat das hintere Brett
abgemacht und ne Decke reingelegt. Dann durfte jeder Vierbeiner mal einsteigen, Sitz machen
und wurde belohnt. Je nachdem, wie sich der Hund dann verhielt, wurde er entweder ein wenig
über die Wiese gezogen oder der Ein- und Ausstieg (Drehen und nach hinten raus) wurde geübt.
Ich wurde heute schon ein wenig gezogen und bin brav sitzen geblieben, habe ja auch vollstes
Vertrauen zu Frauchen.


Trampolin

Ach das war schön, jeder Hund durfte mal mit seinem Zweibeiner auf das Trampolin steigen
und je nach Können im Steh oder im Sitz ein wenig, die sanften Wankelbewegungen des Zweibeiners
ausgleichen. Das ist echt lustig, je nachdem welche Position eingenommen wird, werden verschiedene
Muskeln beansprucht. War wieder ganz schön wacklig, aber Frauchen hat mich schön dabei abgesichert.

Schaukel

Hier durfte Frauchen nicht mit drauf, die Schaukel wäre zwar breit genug gewesen,
aber sie wäre sicherlich zusammengekracht. Als Schaukel hat Simone hier ein großes
breites Brett, wo auch bequem ein Bernersennen drauf stehen könnte, an vier Ketten
befestigt, die mit dem Gestell verbunden waren. Simone hat uns Fellnasen dann mal
sanft angeschaukelt und bei manchen Fellnasen konnte man beobachten, dass sie die
Schaukelbewegung mitgemacht haben. Man konnte ganz eindeutig sehen, wie die
Bauchmuskulatur arbeitete. Simone hat dann auch erzählt, dass in einer anderen
Gruppe ein Schnauzermix ist, der allein auf die Schaukel geht und sich da ganz gemütlich wiegt;
wie lustig.


Ja und dann waren da noch ganz viele Hütchen und Stangen aufgebaut, ein Tisch und
ich weiss nicht mehr. Jedenfalls kommt da noch was auf mich zu, wohl auch was aus
dem Obediencebereich, also was mit Voranschicken und Apportieren. Ich frag mich nur,
wann da endlich mal was für Jagdhunde kommt, also Häschen jagen, nach Mäuschen
buddeln oder Federvieh scheuchen. Wie kann man sich nur all diese Dinge ausdenken,
ohne auch nur im geringsten an meine Jagdleidenschaft zu denken?

Wieso versteht mich denn keiner? Was nutzt es, wenn ich auf einem Bollerwagen
sitzen kann, auf dem Trampolin rumhampeln und nebenan lachen sich die Fasane schlapp?

Also so langsam geb ich es auf, mein Frauchen hat immer weniger Verständnis;
ob sie langsam tüddelig wird und vergessen hat, dass ich ein Jagdhund bin,
wie es im Buche steht?

Schon wieder leidende Grüsse
vom Münstimädel Sarah


Hallolö,

mir ist noch eine Übung eingefallen, von der ich Euch unbedingt erzählen muss:

Anti-Stress-Schweineball-Übung:

Unsere Trainerin hat nen Aussie, mit dem sie mal Treibball gemacht hat.
In der Regel wird das mit diesen großen Gymnastikbällen gemacht, wo mehrere Bälle
in ein „Tor“ getrieben werden. Das Treiben wird mittels Kopfbewegung gemacht, der
Hund stubst mit der Nase den Ball an, der natürlich rollt. Zur Hilfe werden
Leckerlis unter dem Ball gelegt. Wauzi kommt natürlich schnell auf die Idee,
mit der Nase zu suchen und automatisch wird der Ball „vorangetrieben“.
Durch diese Bewegung soll Nacken- u. Rückenmuskulatur gestärkt werden.

Leider gehen diese Bälle schnell kaputt. Auf der Suche nach einer Alternative
für den Kurs ist Simone dann auf diese Antistressbälle gekommen. Ich glaub
Dankalisel hat hier im Forum auch schon mal von diesen Bällen berichtet.
Diese Bälle sind aus Hartplastik, sind also unkaputtbar. Damit der Ball am
Anfang nicht wild durch die Gegend kullert hat Simone zwei Führungsbalken
nebeneinander gelegt, wo der Ball schön langkullern kann. Die Hunde haben
diese Übung natürlich sehr schnell gelernt.

Das schöne ist, dass man diese Übung auch supi in der Winterzeit Zuhause machen kann.
Mein Frauchen hat sich vor einiger Zeit einen Overball gekauft, das ist ein
kleiner Ball, mit dem man Gymnastik machen kann (soll bis zu 100 kg aushalten
und kostet etwa 4,00 Euros). Als Führungsbalken werden einfach 2 Decken als
Rolle nebeneinander gelegt. Jupijajeh, das ist wieder ne schöne Übung und
kommt den Mäusebuddeln schon etwas näher als die ganzen anderen Dinge.

Ich bin mal gespannt, was sonst noch alles auf mich zukommt,
werden Euch natürlich weiter von meinem Leiden auf dem Laufenden halten.

Viele Grüsse vom Münstimädel Sarahfina


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